Klärschlamm entsorgen: Das sind die Regeln!

Abfall-Info.de kann Ihnen nur eine erste Richtung bei der Abfallentsorgung geben. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Unklarheit fragen Sie bitte vorher immer bei Ihrer Gemeinde vor Ort nach.

Klärschlamm entsorgen: Klärschlamm ist ein spezieller Abfall, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Es handelt sich hierbei um Rückstände, die entsorgt werden müssen.

Zum größten Teil besteht Klärschlamm aus Biomasse, Nährstoffen und Rückständen, die bei der Beseitigung von Schadstoffen entstehen. Der Schlamm stammt vor allem aus den kommunalen Kläranlagen, in denen das Abwasser von privaten Haushalten und ähnlichen Einrichtungen aufbereitet werden.

Durch die Kommunen ist die ordnungsgemäße Entsorgung auch von Kleinkläranlagen fest vorgeschrieben.

Da der Schlamm häufig mit Schadstoffen belastet ist, darf er nicht in ein Gewässer weitergeleitet werden. Er muss nach einer Behandlung als Dünger genutzt oder in speziellen Anlagen verbrannt werden.

Abwasser
Abwasser

Wie kann man einen Klärschlamm entsorgen?

Klärschlamm entsorgen: Klärschlämme können aufgrund ihres hohen Phosphor- und Stickstoffgehaltes für landwirtschaftlich genutzte Böden verwendet werden. Im Landschaftsbau werden sie häufig als Dünger verwendet. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Schlamm eine niedrige Schadstoffbelastung aufweist.

Phosphorverbindungen und Phosphor gilt für Menschen und Tiere essenziell. Organismen könnten ohne Phosphor nicht funktionieren.

Das gilt bei Menschen und Tieren unter anderem für die DNA, Knochen und Zähne. Können Pflanzen nicht ausreichend Phosphor aufnehmen, verkümmern sie. Aus diesem Grund ist Phosphor ein wichtiger Bestandteil von Düngemitteln.

Nicht jeder Klärschlamm kann als Ressource genutzt werden. Schadstoffbelasteter oder unbehandelter Schlamm muss entsorgt werden. Seit 2003 ist eine Deponierung des unbehandelten Klärschlamms nicht mehr erlaubt. Er sollte auch nicht in andere Bundesländer oder ins Ausland ausgelagert werden.

Für die Entsorgung von unbehandelten Klärschlamm wird eine Verbrennung in einem Kohle- oder Müllkraftwerk durchgeführt. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Verbrennungskapazitäten in Deutschland hierfür kaum ausreichen.

Klärschlamm entsorgen
Gülle

Was kostet die Entsorgung von Klärschlamm?

Klärschlamm entsorgen: Jeder Betreiber einer Kleinkläranlage ist zur Entsorgung des Klärschlamms durch einen zertifizierten Betrieb verzichtet. Pro Quadratmeter Schlamm muss für die Entsorgung mit Kosten zwischen 25 bis 55 Euro gerechnet werden.

Bei einer Tonne Trockenmasse würden somit durchschnittlich vier bis sechs Euro Entsorgungskosten anfallen. Die Kosten hängen von der Art der weiteren Verwendung der Masse ab.

Worauf sollte man bei der Entsorgung von Klärschlamm achten?

Klärschlamm entsorgen: Klärschlamm muss immer sachgerecht entsorgt werden. Oftmals enthalt er Stoffe wie Schwermetalle, Mikroplastik, Arzneimittelrückstände, Krankheitserreger oder organische Stoffe. Da der Schlamm Biogase enthält, die für die Energiegewinnung wichtig sind, ist eine richtige Verwertung besonders wichtig.

Unternehmen, die einen Biogasanlagen-Service bieten, sorgen für eine optimale Reinigung des Schlamms. Der Fachmann übernimmt auch die Überwachung und Wartung von privaten Biogasanlagen, die für eine Klärschlammentsorgung geeignet sind. Je nach Beschaffenheit und Zustand des Schlamms muss er entweder sicher entsorgt oder in einem zweistufigen Vergärungssystem in der Kläranlage aufbereitet werden.

Im zweiten Schritt werden bei der Vergärung Bakterien eingesetzt, die den Schlamm in ein nützliches Biogas umwandeln. Somit wird der Klärschlamm optimal verwertet und sorgt in einem Gebäude als Energieträger.

Damit bei einer Biogasanlage ein gutes Ergebnis erzielt werden kann und keine Gefährdung der Umwelt vorliegt, muss regelmäßig eine professionelle Wartung vorgenommen werden. Bei dieser Wartung wird eine Dichtungsprüfung durchgeführt und der Tank komplett abgepumpt.

Zwischenzeitlich kann er in speziellen Containern gelagert werden. Ablagerungen des Schlamms werden fachgerecht auf einer Deponie entsorgt. Die einzelnen Komponenten einer Biogasanlage sollten regelmäßig und effizient gereinigt werden. In einigen Fällen bietet sich eine korrosionsschützende Nassbeschichtung an.

Jauche
Jauche

Regelt ein Gesetz die Entsorgung von Klärschlamm?

Klärschlamm entsorgen: Seit 1992 wird die Entsorgung von Klärschlamm durch die Klärschlammverordnung sowie durch die Düngemittelverordnung geregelt. Hierbei geht es vor allem um die schadstoffseitige Anforderung, die der Klärschlamm aufweisen muss, um für Düngemittelzwecke eingesetzt zu werden.

Durch die Verordnung wurde festgelegt, dass Klärschlamm nur mengenmäßig begrenzt für die Anbauflächen von Obst und Gemüse, in bestimmten Wasserschutzgebieten und auf Dauergrünland eingesetzt werden darf. Zusätzlich wurde geregelt, dass Böden, die mit einem derartigen Dünger in Kontakt gekommen sind, regelmäßig auf Schadstoffe untersucht werden.

Zu diesem Zweck wurde eine Schadstoffgrenze festgelegt, die nicht überschritten werden darf. Damit einem nachhaltigen Ressourcen- und Umweltschutz gerecht werden kann, wurden die bisherigen Verordnungen für die Klärschlammverwertung weiter verschärft. Der Anwendungsbereich dieser Verordnung wurde auch auf den Bereich des Landschaftsbaus ausgeweitet.

Die Verordnung umfasst auch alle Vorgaben, die bei der Rückgewinnung von Phosphor aus dem Klärschlamm beachtet werden müssen. Ab 2029 soll jeder Klärschlamm, der einen Phosphorgehalt von über 20 g je Kilogramm Trockenmasse aufweist für die Rückgewinnung von Phosphor verwendet werden.

Für die Rückgewinnung des Rohstoffs wurde bisher noch keine bestimmte Technologie vorgeschrieben. Somit haben Betriebe ausreichend Spielraum, welches Rückgewinnungsverfahren für den jeweiligen Klärschlamm am besten geeignet ist.

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