Kurz und knapp gehört Stahlschrott zum Alteisen, Altmetall bzw. metallhaltige Erzeugnisse.
Was ist Stahlschrott?
Ein Schrotthändler unterteilt den Stahlschrott in drei Kategorien:
- Eigenschrott
- Neuschrott
- Altschrott
Eigenschrott ist reiner Schrott, der keine Fremdstoffe enthält und direkt eingeschmolzen werden kann.
Neuschrott ist die Bezeichnung für Reste, die im industriellen Bereich anfallen. Richtiger gesagt beim Stanzen oder auch Feilen von Stahl. Auf dem Schrottplatz hingegen ist hauptsächlich Altschrott vorhanden, meist in Verbindung mit anderen Werkstoffen.
Altschrott erfordert mehr Zeit für die Bearbeitung. Denn dieser Schrott wird zerkleinert, getrennt und erst danach aufbereitet. Experten errechneten, dass ca. 45 % der Stahlverbrauchsgüter mit einer geschätzten Lebensdauer von 15 Jahren wieder in den Kreislauf einfließen. Die Menge an Neuschrott beträgt ca. 6,6 Millionen Tonnen, während Altschrott mit 14 Millionen Tonnen geschätzt wird.
Warum gibt es Stahlschrott?
Die Produkte aus Stahl sind nach einer gewissen Zeit Stahlschrott, der sich dann nach entsprechender Verarbeitung in Rohstoff verwandelt. Mithilfe spezieller Recycling-Verfahren gelangt der Stahlschrott zur Wiederverwendung. Hochwertiger Stahl kommt wieder zum Einsatz.
Jede Tonne wiederverwertbarer Stahlschrott reduziert den Abbau von 1,5 Tonnen Eisenerz, eine beachtliche Summe. Häufig anfallende Schrottsorten, die vom Schrotthändler gekauft werden:
Spezieller Nirosta- und VA-Stahlschrott enthält eine Schicht aus Chromoxid, die Korrosionsresistenz zu verbessern. Schrott von Waschbecken, Balkon- und Treppengeländern gehört zu dieser Sparte. Derzeit herrscht Mangel an Stahlschrott, die Preise sind überdurchschnittlich hoch.
Jährlich werden ca. 21 Millionen Tonnen Stahlschrott verarbeitet als Grundlage für die Herstellung neuer Stahl-Produkte.
Wo kann ich meinen Stahlschrott entsorgen?
Der Verkauf beim Schrotthändler ist die beste Lösung, allerdings muss eine gewisse Menge vorhanden sein. Viele Anbieter holen den Schrott sogar ab.
Die Entsorgung wird fachgerecht durchgeführt unter Berücksichtigung der Umweltschonung. Die beste Lösung ist der Verkauf beim Schrotthändler. Kleinere Mengen aus dem privaten Bereich sind beim Werkstoffhof und im Sperrmüll zu entsorgen.
Wo erhalte ich Geld für meinen Stahlschrott?
Die beste Anlaufstelle ist auch hier der Schrotthändler. Die Verkaufspreise variieren, daher sind die aktuellen Preise unterschiedlicher Anbieter zu vergleichen. Der begehrte Stahlschrott wird von jedem Schrotthändler gern gekauft.
Der seriöse Schrotthändler bietet den An- und Verkauf für Stahlschrott an, die Angebote sind durchaus profitabel. Der Schrotthändler offeriert faire Preise, abhängig von den Legierungselementen und eventuell vorhandenen Anhaftungen.
Was passiert dann mit dem Stahlschrott?
Der Stahlschrott wird mit verschiedenen Verfahren und Methoden bearbeitet, nach mehreren Recycling-Verfahren entstehen neue Stahl-Produkte, die „sauber“ produziert und nach einiger Zeit verlustfrei recycelt werden können. Der Schrott wird vorerst zerkleinert und getrennt.
Der nun gereinigte Schrott ist in einem Elektroofen zu schmelzen. Die Schmelze wird weiterverarbeitet, um vorhandene Kohlenstoff- und Stickstoffüberschüsse zu entfernen. In der Schöpfstation wird das Material kupelliert. Das jetzt entstandene Material wird zu Stangen und Brammen zur weiteren Verarbeitung gegossen. Der Rohblock kann für Bleche oder warm gewalzte Profile verwendet werden.
Stahl ist geeignet zum effektiven Recyclen und flexibel verwendbar. Stahlschrott wird in den erwähnten Hochleistungs-Elektroöfen geschmolzen. Der Stahl, der aus Stahlschrott gewonnen wird, ist komplett wieder verwertbar. Allerdings sind weniger Energie und Rohstoffe notwendig als für Stahl, welches auf der Basis von Eisenerz produziert wird. Die positiven Eigenschaften bleiben komplett erhalten. Stahl kann beliebig oft verschrottet und wieder neu „belebt“ werden.
Einen großen Anteil am Recycling hat der Stahlschrott. Allerdings ist die richtige Trennung ein wichtiger Arbeitsschritt, um den Schrott komplett zu nutzen.
Die Herstellung von Stahl in Stichpunkten
Herstellung aus Eisenerz:
- Verhüttung im Hochofen zu Roheisen.
- Das spezielle Sauerstoffaufblasverfahren wird angewendet.
- Der moderne Elektroschachthofen enthält ein Ofengefäß, einen Schacht und drei Grafitelektroden mit der entsprechenden Halterung.
Die Herstellung aus Schrott, der im Elektrolichtbogenofen geschmolzen wird:
Nicht gewünschte Materialien wie Phosphor und Schwefel werden reduziert oder beseitigt, um durch Legierungen aus Chrom, Nickel, Molybdän usw. die Eigenschaften von Stahl zu erhalten.
Das Elektrostahlverfahren benötigt Wärme, die durch Lichtbogen und Induktion erreicht wird. Der spezielle Lichtbogenofen wird beschickt mit Schrott, Eisenschwamm und Roheisen. Die Schlackenbildung entsteht durch den Kalk. Temperaturen bis zu 3.500° sind erreichbar. Ferrolegierungen können mit diesem Verfahren problemlos eingeschmolzen werden, an sich sind diese speziellen Legierungen kaum schmelzbar. Mit den genannten Lichtbogenöfen ist die Herstellung aller Stahlsorten möglich.
Wie häufig ist Stahl (Eisen) in der Erde?
7 % der Erdkruste bestehen aus Eisen oder Erz. Die Verbindung mit anderen Elementen macht aus Eisen das Erz. Das Erzgestein wird gemahlen, mit Kohle gemischt und erhitzt. Erze kommen in Südafrika, Indien und Südamerika vor. Jüngst wurde ebenso in China Eisenerz gefunden.
Wie wird Stahl (Eisen) aus der Erde gewonnen?
Für die Produktion von Stahl ist Eisenerz notwendig, Kohle und Kalk. Der Kalk bindet chemische Verbindungen, um als Schlacke zu entweichen. Legierungen aus Aluminium, Chrom, Mangan, Silizium, Titan usw. sorgen für Eigenschaften je nach Verwendungszweck.
Stahl wird mit zwei Verfahren produziert, und zwar in einem Hochofen mit Eisenerz und Koks. Es handelt sich hier um reinen Kohlenstoff, gewonnen aus Kohle. Die zweite Variante ist die Bearbeitung im Elektroofen, der den recycelten Stahl behandelt.
Kohle wird als Brennstoff für die Hochöfen genutzt, denn das Erz muss geschmolzen werden, um es zu bearbeiten. Flüssiges Metall aus dem Hochofen ist als Gusseisen bekannt, welches mit Metallschrott vermischt wird. Die Anreicherung mit Sauerstoff sorgt für basischen Stahl.
Welches Land produziert weltweit am meisten Stahl (Eisen)?
China ist einer der bedeutendsten Produzenten von Stahl. Japan gilt als zweitgrößter Lieferant, USA liefert ebenfalls einen beträchtlichen Anteil. Indien hat an Bedeutung zugenommen und gilt ebenfalls als ein wichtiges Land in diesem Zusammenhang. Die Europäische Union, bestehend aus 27 Staaten, ist ebenfalls erwähnenswert in diesem Bereich.
Was ist eigentlich verschmutzter Stahlschrott?
Es gibt Stahlschrott, der durch Asbest und Chrom verunreinigt ist. Dieser „sensible“ Schrott landet nicht automatisch im Schrotthandel, sondern wird intensiv mit bestimmten Methoden gereinigt. Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen oder die Säuberung nicht zufriedenstellend sein, wird der Schrott in Deponien entsorgt.
Wertvoller Rohstoff geht so verloren. Daher akzeptieren viele Unternehmen immens hohe Kosten, um die effektive Wiederverwendung zu garantieren. Das moderne spezielle Verfahren der Purified Metal Company punktet mit erfolgreicher Reinigung dieses Schrotts und überzeugte bereits viele Unternehmen.
Das Ziel der Stahlerzeugung ist, hochwertigen Stahl mit wenig Kohlenstoffgehalt und bestimmten Eigenschaften herzustellen, wie Stabilität, Härte, Korrosionsresistenz und Verformbarkeit.
Wie viel Stahl wird in Deutschland produziert?
In Deutschland werden jährlich ca. 42 Millionen Tonnen Stahl produziert, wovon 2/3 aus Eisenerz stammen und ein Drittel mithilfe von Elektrostahlwerken aus Stahlschrott hergestellt werden. Der Schrott wird geschmolzen, Grafitelektroden sind für die Leitung des Stroms verantwortlich.
Die Energiedichte führt zu starker Schmelzwärme; dieses Verfahren wird ohne Eisenerz praktiziert und ist abhängig von der vorhandenen Menge des Stahlschrotts. Optimal ist Recycling, allerdings tritt hier das Problem auf, dass viele Produkte wie beispielsweise Sandwichbleche mit Fremdmaterialien gemischt sind.
Die Bearbeitung ist entsprechend aufwendiger. Häufig müssen Legierungselemente eingesetzt werden, im Klartext bedeutet dies, dass eine Tonne Stahlschrott keinesfalls eine Tonne Stahl hervorbringt.
Schrott für Stahlwerke sind:
- Blechabfälle
- Stahlspäne
- unterschiedlicher Industrieschrott
Für Gießereien:
- Gussschrotte
- Stanzabfälle mit verschiedenartigen Legierungen
- Kupolofenschrotte und Schienen.
Fazit
Schrott aus Stahl ist leicht zu bearbeiten und hochwertig. Schrotthändler nehmen gern Stahlschrott an. Mit modernen Recycling-Verfahren wird der Schrott wieder verwendbar und eignet sich als Grundlage für neue Produkte.
Stahlschrott ist mittlerweile die Rohstoffquelle im Bereich Stahlindustrie. Ein Experte schreibt „Stahl bleibt Stahl auch als Schrott“. Das Ziel ist, möglichst große Mengen an Stahlschrott zu verwerten, um nicht auf die Erzgewinnung angewiesen zu sein.