Asbestplatte entsorgen: Erkennbar ist Asbest an der grünlichen und grauen Farbe.
Wo kann man Asbestplatten entsorgen?
Die Entsorgung von Asbest muss durch eine Fachfirma erfolgen.
Kleine Mengen werden in Abfallwirtschaftsbetrieben gesammelt. Der Abfall gehört zu „asbesthaltigen Baustoffen.“ Die Sondermüllentsorgung ist dafür zuständig.
Fachfirmen bieten beispielsweise folgende Leistungen an:
- Demontage und Entsorgung der Bodenbeläge, die Asbest enthalten
- Abschleifung von asbesthaltigen Klebern
- Fensterbänke mit Asbestanteilen werden demontiert und entsorgt
- ebenso Rohrschächte und Brandschutzklappen
Die Firmen, die Sanierungen durchführen, erledigen selbstverständlich auch die Entsorgung asbesthaltiger Teile.
Es ist möglich, dass im Zuge der Sanierung asbesthaltige Teile auftauchen, die in speziellen Foliensäcken gesammelt werden. Auf keinen Fall dürfen die Teile zerschnitten oder zerbrochen werden, weil sich dann die kleinen Fasern lösen und gesundheitliche Schäden anrichten.
Jeder Verbraucher sollte wissen, dass bei einer Sanierung nur mit Schutzkleidung, Handschuhen und Maske gearbeitet wird.
Die Deponien verwandeln die schwach gebundenen Asbestplatten in fest gebundene Platten. Die Platten werden mit Zementmörtel oder auch Beton in eine spezielle Form gegeben, um diese hydraulisch zu binden.
Was ist eine Asbestplatte?
Die faserige Struktur ist typisch für Asbest, welches unter anderem im Baugewerbe verwendet wurde. Asbest war seinerzeit als „Wunderfaser“ bekannt, denn die Hitzebeständigkeit ist im Baugewerbe natürlich optimal. Asbest gilt als krebserregend, diese alarmierende Nachricht kam für viele Leute zu spät.
Die verwendeten Asbestplatten sind erst dann gefährlich, wenn die im Asbest befindlichen Fasern freigesetzt und eingeatmet werden. Asbest ist, wenn man es genau nimmt, eine allgemeine Bezeichnung für unterschiedliche mineralische Fasern, die gebündelt werden.
Asbest punktet mit Langlebigkeit, eine der Eigenschaften, die vor Jahren für den Einsatz von Asbestplatten sprach. Es ist verständlich, dass die nachstehend aufgeführten Eigenschaften von Asbest überzeugen:
- Hitzebeständig.
- Nicht brennbar.
- Resistent gegen Fäulnis und Korrosion.
- Wärmeleitfähigkeit, geringe elektrische Leitfähigkeit.
- Überdurchschnittlich hohe Isolierfähigkeit.
- Lässt sich hervorragend mit Zement mischen.
- Resistent gegen Säuren.
- Überdurchschnittlich hohe Festigkeit.
Wie ist eine Asbestplatte aufgebaut?
Asbestplatte entsorgen: Fest gebundener Asbest enthält Bindemittel, sodass die gefährlichen Fasern nicht so leicht freigesetzt werden können. Zum Aufbau des Asbestzements ist zu sagen, dass lediglich bis zu 15 % Asbest-Anteile verwendet wurden, die im Zement fest „verpackt“ sind. Fest gebundene Asbestplatten sind:
- Dachplatten
- Kunstschiefer-Platten
- Wellfaserzementplatten
- Eternitplatten
- Dachpfannen
Schwach gebundener Asbest ist wesentlich gefährlicher, bis zu 70 % der Platten bestehen aus Asbest. Die Fasern können durch Erschütterung oder auch Alterung leichter freigesetzt werden.
Asbest wird aus Gestein gewonnen, welches zerbrochen wird, um die Adern freizulegen, die für die Asbestherstellung notwendig sind. Die Fasern sind unterschiedlich lang, werden gesiebt und bestimmten Längenklassen zugeordnet. Verschiedene chemische Zusammensetzungen und die Asbest-Arten:
- Chrysotil ist weißer und grüner Asbest
- Krokydoliths oder Magnesioriebeckits Blauasbest
- Anthophyllit und Aktonolith Braunasbest
Was passiert nach der Entsorgung mit den Asbestplatten?
Asbestplatte entsorgen: Die in „Big Bags“ verpackten asbesthaltigen Teile werden vorerst gelagert. Die Abfälle sind nicht recyclebar, die Entsorgung geschieht in zugelassenen Deponien. Die Asbestplatten werden getempert, um das Kristallwasser in den Fasern zu entziehen. Die Fasern sind nunmehr ungefährlich, um mit Mörsern o. ä. zerstört zu werden. Asbest lässt sich nicht verbrennen, wie normaler, nicht verwendbarer Abfall.
Wer darf eine Asbestplatte entsorgen?
Asbestplatte entsorgen: Grundsätzlich dürfen schwach gebundene Asbestplatten nicht selbst entsorgt und transportiert werden. Nur einem Fachbetrieb ist erlaubt, die Entsorgung durchführen. Fest gebundene Asbestplatten dürfen zwar von Privatleuten zur Entsorgungsstelle gebracht werden, jedoch ist hier Vorsicht geboten. Die asbesthaltigen Teile sind unbeschädigt. Die Personen, die mit Asbest in Berührung kommen, müssen Schutzkleidung tragen. Die Platten werden ordnungsgemäß verpackt.
Experten raten, auch wenn höhere Kosten entstehen, grundsätzlich einen Fachbetrieb zu beauftragen, unabhängig davon, ob es um fest oder lose gebundene Asbestplatten geht.
Kostet die Entsorgung einer Asbestplatte etwas?
Asbestplatte entsorgen: Die Entsorgung ist nicht kostenfrei, was durchaus nachzuvollziehen ist, wenn man die Gefährlichkeit und aufwendigen Entsorgungsverfahren berücksichtigt. Die Preise variieren zwischen 100 und 300 Euro pro Tonne.
Wenn Privatleute entsorgen, sind die Big Bags für ca. 10 bis 30 Euro zu erwerben. Staubdicht verpackte, kleine Mengen sind zum Preis von ca. 10 Euro zu entsorgen.
Achtung, wer unerlaubt Asbestplatten beseitigt, kann unter Umständen mit einer Freiheitsstrafe belangt werden. Asbestplatten dem „normalen“ Bauschutt beizumischen, ist also kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar.
Eternitplatten, die seitens einer Fachfirma von einer Fassade entfernt und entsorgt werden, sind nicht billig. Das Gerüst, die Demontage der Platten und die Entsorgungskosten gehören zum Kostenplan. Insgesamt schlagen ca. 11.500 Euro zu Buche.
Sonstiges
Asbestplatte entsorgen: Warum gibt es immer noch Häuser und Gebäude, die Asbestplatten auf den Dächern haben?
Wenn Asbest sozusagen nicht berührt und keine Fasern freigelegt werden, ist Asbest ungefährlich. Normalerweise steigt niemand aufs Dach und beschäftigt sich mit Asbestplatten. Wenn allerdings eine Sanierung ansteht, kommt die Fachfirma ins Spiel. Seinerzeit wurden Asbestplatten genutzt aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften wie nicht brennbar, resistent gegen Witterungseinflüsse usw. Aus dem Wunder Asbest ist nun allerdings gefährlicher Abfall entstanden.
Welche Produkte sind größtenteils aus fest gebundenem Asbest?
Asbestzementplatten, Asbest-Dachplatten und Asbestwellplatten sind aus fest gebundenem Asbest, also nicht so extrem gefährlich, wenn sie nicht beschädigt sind. Genutzt wurden diese Teile für:
- Dachkonstruktionen
- Rohre, Kabel- und Lüftungskanäle
- Elektroschränke
- Verkleidungen von Brandschutztüren
In Blumenkästen, Wannen, Trögen, Tischtennisplatten usw. können sich diese Teile ebenfalls befinden.
Es ist sinnvoll, grundsätzlich die Entsorgung von Fachleuten durchführen zu lassen.
Welche Produkte bestehen normalerweise aus schwach gebundenem Asbest, die extrem gefährlich sind?
Hier sind Spritzbeläge für Stahlträger zu nennen, Dichtungsmaterial an Türen, asbesthaltige Gipse, Leichtbauplatten usw.
Worauf muss geachtet werden bei der Sanierung eines Hauses, dass zwischen 1960 und 1993 erbaut wurde?
Asbestplatten oder Asbestanteile befinden sich in der Regel
- im Schornstein
- Nachtspeicheröfen, die vom Nutzer nicht geöffnet werden sollten
- in der Dacheindeckung
- in der Regenrinne
- Abwasser- und Lüftungsrohren
- Fensterbank, Fensterkitt
- Bodenbelägen
- Spülkasten, Fugenmörtel
- Dämmungen
Man vermutet, dass Asbest verwendet wurde. Nur ein Labor kann hundertprozentig feststellen, ob sich nun tatsächlich Asbest in bestimmten Teilen befindet. Die Klassiker sind Eternitplatten und Faserzementplatten. Es ist in der Praxis nicht möglich, sämtliche alten Gebäude zu sanieren. Solange Asbest „ruhig“ ist, passiert nichts.
Ist Asbest giftig?
Asbestplatte entsorgen: Asbest ist in dem Sinne nicht giftig, sondern gesundheitsgefährdend. Die Beschwerden treten nicht unverzüglich auf, erst nach längerer Zeit können die Fasern Lungenkrebs, Atembeschwerden und schwere Lungenerkrankungen herbeiführen.
Die Beständigkeit und Robustheit der Fasern sind zwar exzellente Eigenschaften in der Industrie und im Baugewerbe, dank dieser Eigenschaften verbleiben die langlebigen Fasern in der Lunge. Die Fasern sind resistent und langlebig, was allerdings im menschlichen Körper nicht positiv ist.
Warum gibt es kein Sanierungsgebot für ältere Gebäude?
Es ist häufig empfehlenswerter, die Asbestplatten und asbesthaltigen Teile nicht zu entfernen, sondern so zu belassen, wie sie eingebaut wurden. Erst im Zuge der Sanierung werden die Fasern freigesetzt.
Wer führt die Fassadenreinigung durch?
Asbestplatte entsorgen: Bei älteren Gebäuden und Häusern nehmen nur Fachbetriebe die professionelle Reinigung vor. Es könnte sich asbesthaltiges Material auf der Fassade befinden, daher übernehmen Fachleute diese Aufgabe. Aus Sicherheitsgründen ist die Durchführung der professionellen Reinigung durchaus akzeptabel. Grundsätzlich sollten sämtliche Arbeiten, die mit Asbest zusammenhängen, von Spezialisten durchgeführt werden.
Fazit zu Asbestplatte entsorgen
Asbestplatte entsorgen: Asbestplatten sind die gefährlichsten Abfallprodukte überhaupt. Die feinen Fasern sind tückisch, kaum bemerkbar und richten großen Schaden an. Fest gebundene und lose gebundene Asbestplatten sind zwar unterschiedlich; allerdings besteht keine Garantie, dass fest gebundene Asbestplatten nicht auch Fasern freilegen.
Daher ist darauf zu achten, dass die Teile unversehrt zum Entsorgungsunternehmen gelangen. Wer ein älteres Gebäude oder Haus saniert, muss damit rechnen, dass asbesthaltige Platten auftauchen. Erst ab 1993 wurde der Einsatz von Asbestplatten und asbesthaltigen Produkten verboten. Asbest ist ein spezieller Abfall, der in kleinen Mengen, vorschriftsmäßig verpackt, von Privatpersonen zur Entsorgung an einen Abfallwirtschaftsbetrieb gebracht werden kann.