Zinnschrott: Professionell und einfach Zinn entsorgen!

Abfall-Info.de kann Ihnen nur eine erste Richtung bei der Abfallentsorgung geben. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Bei Unklarheit fragen Sie bitte vorher immer bei Ihrer Gemeinde vor Ort nach.

Zinn ist aktuell ein wertvoller Rohstoff. Denn es wurde über das letzte Jahrzehnt weltweit in zu wenige neue Rohstoffminen, die Zinn aus der Erde holen können, investiert. Zusätzlich hat der Bedarf durch die zunehmende Elektrifizierung der Welt zugenommen. Eine hohe Recyclingquote ist daher sinnvoll.

Zinn ist ein extrem weiches Metall. Es ist zudem leicht biegbar und kann sehr gut verarbeitet werden. Das chemische Zeichen „Sn“ bedeutet Zinn.

Fast jeder kennt das Geschirrzinn, das in der Vergangenheit beliebt war. Es ist mit unterschiedlichen Stempelungen ausgestattet wie WMF Zinn, Soltauer Zinn, Frieling Zinn und so weiter.

Was ist Zinnschrott?

Bei Zinnschrott handelt es sich um Abfall von Lötzinn, ausgedienten Zinn-Gegenständen und Legierungen aus Zinn und Blei, ein Weichlot. Der Zinnanteil beträgt zwischen 30 und 40 %. Meist handelt es sich um Draht oder Stangen. Diese Legierung wird verwendet bei der Produktion von Kupferrohren, Bleikabeln, Zinndachrinnen, usw.

Die Zinnqualitäten sind unterteilt in drei Kategorien:

  • 99 % Zinn, gemeint sind Zinnoxide, Zinnanoden, Altlot
  • unterschiedliche Legierungen
  • Weichlot oder die andere Bezeichnung Lötzinn
  • Geschirrzinn

Das Feinlöten von Blechen geschieht mit Zinn. Die Legierung Geschirrzinn ist silbrig-weiß. In der Industrie ist Zinn vielseitig verwendbar.

Erwähnenswert ist der niedrige Schmelzpunkt. Während Zinn in früheren Zeiten für Geschirr oder Deko-Gegenstände verwendet wurde, wird Zinn in der heutigen Zeit vor allem zum Elektrolöten, zum Verzinnen von Konservendosen im Lebensmittelbereich und auch in der Medizin eingesetzt.

Früher waren zudem Zinnsoldaten beliebtes Spielzeug. Das Märchen von Hans Christian Andersen „Der standhafte Zinnsoldat“ ist weltweit bekannt.

Warum gibt es Zinnschrott?

Produkte aus Zinn verwandeln sich irgendwann in Zinnschrott. Das ausgediente Zinngeschirr beispielsweise gehört zum Schrott. Orgelpfeifen bestehen aus Zinn, auch diese werden im Laufe der Zeit zu Zinnschrott. Das Recycling von Zinn ist notwendig, da Zinn rar ist und auch heute noch in der Industrie eingesetzt wird.

Wo kann ich meinen Zinnschrott entsorgen?

Wenn genügend Schrott aus reinem Zinn vorhanden ist, lohnt sich ein Verkauf. Andernfalls ist der Weg zum Wertstoffhof unumgänglich, denn Zinn darf keinesfalls im Hausmüll entsorgt werden.

In vielen Haushalten gibt es noch Zinngegenstände, die besonders wertvoll sind und keinesfalls auf Sondermüll enden sollten. Ein Verkauf an einen lokalen Schrotthändler lohnt sich immer.

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Wo erhalte ich Geld für meinen Zinnschrott?

Wertvollen Zinnschrott nimmt jeder Schrotthändler gerne an. Je reiner der Schrott, desto mehr Gewinn. Der Preis richtet sich nach dem aktuellen Zinnpreis und wird pro kg berechnet.

Da sich Zinnschrott gut zum Recyclen eignet, ist dieser generell wertvoll. Die Qualitätsunterschiede bestehen in der Legierung. Reines Zinn ist grundsätzlich wertvoller, da die Weiterverarbeitung leichter ist.

In früheren Zeiten gab es außer Zinngeschirr auch Krüge, Vasen und hübsche Zierteller. Die damaligen Produkte enthalten meist 90 % Zinn. In der Industrie ist Zinn jedoch als Legierung einsetzbar. Firmen, die mit Lötzinn arbeiten, verkaufen den anfallenden Zinnschrott.

Das sogenannte reine Zinn ist zwar selten, jedoch sehr hochwertig und wird gern vom Schrotthändler angekauft. Geschirrzinn ist wesentlich wertvoller als Lötzinn, welches größtenteils für die Verbindung von Kupferrohren verwendet wird.

Bei Zinn heißt es aufpassen. Der berühmte Zinnengel bedeutet nicht unbedingt, dass es sich um reines Zinn handelt. Dieser Engel befindet sich ebenfalls auf Bleiwaren. Die Stempelung Rein-Zinn oder Fein-Zinn heißt nicht, dass es sich um reines Zinn zu 99,99 % handelt. Der Zinnschrott wird daher beim Schrotthändler überprüft.

Was passiert dann mit dem Zinnschrott?

Zinnschrott wird eingeschmolzen, Zinn aus Platinen nach der Aufbereitung in Sekundärschmelzbetrieben bearbeitet. Das Recyclen von Zinn aus Weißblech ist zwar durchführbar, kann jedoch kostenintensiv sein.

Spezielle Verfahren zur Durchführung des effektiven Recyclings führen Zinn wieder in den Kreislauf. Stückiger Zinnschrott wird eingeschmolzen, Zinn aus Platinen muss aufbereitet werden. Weißblech als dünne Folie dient unter anderem zur Herstellung von Stanniol und Lametta.

Eine spezielle Methode ist, den Zinnschrott zu einem Barren zu schmelzen. Nach diesem Vorgang sind die Bestandteile der unterschiedlichen Metallbeimischungen erkennbar. Die folgenden Arbeitsabläufe werden unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Mischungen durchgeführt. Beim zweiten Schmelzvorgang wird das legierte Metall erneut gegossen, um eine Fläche für das „Königswasser“ zu bilden.

Beim Königswasser handelt es sich um einen speziellen Mix aus Salzsäure und konzentrierter Salpetersäure, 3:1. Diese Mischung wird verwendet, um bestimmte Metalle zu lösen. Der Barren wird nun in der Scheideanlage weiterbearbeitet, um sämtliche Bestandteile zu lösen. Dieser Arbeitsvorgang kann mehrere Stunden dauern, abhängig von der Beschaffenheit der Legierungen.

Im 21. Jahrhundert wurde Zinn verdrängt von Aluminium. Das heißt jedoch nicht, dass überhaupt kein Zinn mehr benötigt wird. In bestimmten Bereichen ist Zinn weiterhin Bestandteil der Produktion.

Wie häufig ist Zinn in der Erde?

Zinn wird aus Zinnstein, die andere Bezeichnung ist Cassiterit, gewonnen. Der Zinnkies ist zwar verwendbar, hat jedoch keine große Bedeutung. Generell befindet sich wenig Zinnanteile im Erdmantel, lediglich 0,0035 %.

Wie wird Zinn aus der Erde gewonnen?

Das in der Erde befindliche Erz wird zerkleinert und danach mit unterschiedlichen Methoden wie Aufschlämmen oder elektrischer und magnetischer Scheidung behandelt. Danach erfolgt die Reduktion mit Kohlenstoff und die Erhitzung zum Schmelzen.

Der Rohstoff wird entweder durch Elektrolyse gewonnen oder durch Recycling. Verunreinigungen werden mit dieser Methode beseitigt, das flüssige Zinn ist abzugießen, unerwünschte Teile wie Eisen oder Kupfer verbleiben in der Schlacke.

Ein Drittel des Zinns wird heutzutage aus Recycling gewonnen. Der Rest aus Rohstoffminen, bei denen Zinn ein Nebenprodukt ist.

Drei Viertel des Zinnvorkommens wiederum existiert in Flüssen oder auf dem Meeresgrund. Hier handelt es sich nicht um die Gewinnung aus Cassiterit.

Das spannende an Zinn ist der niedrige Schmelzpunkt. Erwähnenswert ist außerdem die hohe Siedetemperatur.

Zinnschrott
Zinnschrott

Welches Land produziert weltweit am meisten Zinn? (2022)

Cassiterit wird in Malaysia, Bolivien, Indonesien, Thailand und Nigeria gewonnen. Die Zinnproduzenten oder Zinnschmelzer befinden sich in Malaysia, China, Indonesien und Brasilien.

China ist führend in puncto Förderung von Zinn mit 32 % Anteil, gefolgt von Peru mit 26 % und Indonesien mit 22 %. In Europa sind Portugal und Spanien die führenden Produktions-Länder.

Nachhaltiges Recycling von Zinnschrott schont die Umwelt. Dieser Gedanke ist für viele Bürger in Deutschland immens wichtig. Denn es liegt im Interesse der meisten Bürger, Ressourcen zu schonen und Schrott durch Recycling in den Kreislauf zurückzubringen.

Der Bedarf an Zinn heutzutage ist sehr groß. Zinn wird bei der Produktion von Elektrogeräten, Computern und Mobiltelefonen verwendet.

Ebenso ist Zinn als Weißblech in Konservendosen, Backformen und auch Flaschenverschlüssen zu finden. Spraydosen für Farben und Lacke werden aus Weißblech hergestellt. Zinn wird auch als Beschichtungsmaterial eingesetzt.

Zinn ist also weiterhin ein Rohstoff, der in der Industrie unentbehrlich ist. Daher steigt der Wert des Zinnschrotts.

Eigenschaften von Zinn

Zinn ist gut erkennbar, es ist leicht zu biegen und bildet Beulen. Zinn bricht nicht und beim Schlag auf einen Gegenstand federt es. Die Biegsamkeit ist eines der wichtigsten Merkmale von Zinn.

Die Unterschiede zwischen Blei, Zink und Zinn sind für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar. Typisch für Zinn ist das knirschende Geräusch, wenn Zinn gebogen wird, während Blei rasch zerbricht. Darüber hinaus ist Zinn viel leichter als Blei.

In früheren Zeiten gab es Sammler für Zinngeschirr. Heutzutage ist das Sammeln von Zinngegenständen wie Zinnkrüge, Teller nicht mehr im Trend. Ein Verkauf lohnt sich daher. Vereinzelt werden Zinnsammlungen als Zinnschrott verkauft. Und Altzinn ist sehr begehrt. Der Weltverbrauch von Zinn liegt bei ca. 300.000 Tonnen jährlich.

Der Beruf Zinngießer war in früheren Zeiten ein ehrenwerter Beruf. Der Metall- und Glockengießer ist der Zinngießer aus dem Mittelalter.

Fazit zu Zinnschrott

Zinn wird in der heutigen Zeit verwendet, allerdings weniger für Geschirr oder der Herstellung von Figuren, sondern als Lötzinn. Das Metall steht nicht in großen Mengen zu Verfügung, sondern wird mühselig, in einigen Ländern wahrscheinlich unter gefährlichen Bedingungen, gewonnen.

Daher ist das Recyclen sinnvoll und der Zinnschrott wertvoll. Die Ressourcen werden geschont, die Energieersparnis ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor. Altes nicht mehr benutztes Zinngeschirr zu Geld machen, ist durchaus keine schlechte Empfehlung. Häufig holen Schrotthändler auch den Zinnschrott ab, wenn es sich um größere Mengen handelt.

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